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Nachdenken

Ich brauche mal Zeit. Für mich. Zum Nachdenken. Meine Gedanken kreisen immer mal wieder darum, wie ich eigentlich leben möchte. Ganz egoistisch. Ich. Um die Essenz von allem. Und dann dreht sich alles immer schneller bis ich nicht mehr hinterherkomme oder einfach keine Zeit mehr habe und dann denke ich sowas wie "Ich muss noch Wäsche waschen". Als wäre es zu viel, alles in Zweifel zu ziehen und von vorne anzufangen, auf dem Reißbrett oder einem weißen Blatt Papier. Vielleicht ist das auch zu viel. Oder sinnlos, so John-Lennon-mäßig betrachtet. Ich weiß nicht. Ich muss nachdenken.

She might not look like you any longer

I bet you get into these dramas all the time. It might mean you're doing this to distract yourself from becoming the person you're meant to be. She might not look like you on a picture when you were age 16. Her job might not be cool. Her hair might not be flowing like a mermaid. And she might really be serious about something. Or someone. And she might be a lot happier than you are right now. From Girls, Season 1

Feminist Sober Killjoy?

Heute ist der 1. März 2018. Das bedeutet für mich inzwischen elf Monate Alkoholabstinenz, das Jahr schickt sich also an, bald voll zu sein (Wortwitz!). In der Zwischenzeit habe ich mich lange nicht zu Wort gemeldet. Das hatte viele Gründe, etwa, dass ich in der Zwischenzeit meine Masterarbeit geschrieben und mein Zweitstudium abgeschlossen habe, fast einen Monat im Urlaub war (ja, Hawaii ist wirklich so schön wie im Fernsehen) und - bevor ich es vergesse - einen Marathon gelaufen bin. Der allerwichtigste Grund aber ist dieser: Das Nicht-Trinken spielt einfach nicht mehr so eine große Rolle. Damit mich niemand falsch versteht, gewissermaßen spielt es natürlich eine riesige Rolle. Ich habe keine Ahnung, oh nein, ich korrigiere mich, ich habe eine sehr deutliche Ahnung, wie das Leben wäre, wenn ich noch trinken würde. Und ich bin kein bisschen traurig über die Tatsache, dass ich es nicht erlebe. Es macht NATÜRLICH einen Riesenunterschied! Aber: Nicht-Trinken ist i

100 Tage

Gestern war Sonntag. Es war auch der 100. Tag, der seit meiner Entscheidung, keinen Alkohol mehr zu trinken, vergangen ist. Es war kein außergewöhnlich schöner Tag. Es war ein Tag voller Selbstzweifel. Ein Tag mit zu wenig Antrieb und zu viel Unzufriedenheit. Es war ein Tag, an dem ich viel geschlafen, mich etwas mit dem besten aller Freunde gestritten habe und einfach schlechte Laune hatte. Es war aber auch kein außergewöhnlich schlechter Tag. Es war zum Beispiel ein Tag, an dem der beste aller Freunde mich selbstlos ins Freibad begleitet hat. Und mich zu einem Essen eingeladen hat. Da haben wir angestoßen, mit alkoholfreiem Bier. Auf 100 Tage ohne Alkohol. Keinen Alkohol zu trinken löst nicht jedes Problem. Aber es gibt kein Problem, das sich durch Alkohol lösen lässt.

Die Liste: 7 Neins und ein großes Ja

Endlich ist es so weit: Das Thermometer hat die 30-Grad-Marke geknackt, die Sonne scheint und die Abende sind lang. Allenthalben ist es jetzt Zeit für kühlen Weißwein, Aperol Spritz oder knackekaltes Bier. Allenthalben - bloß bei mir nicht. Und da auch die besten Freunde nun einmal nicht perfekt sind, sehe ich mich in diesem Kontext immer mal wieder der "Warum denn nicht?"-Diskussion ausgesetzt. Einerseits habe ich oft das Gefühl, dass diese Diskussion dem jeweils anderen viel ärger zusetzt als mir selber. Andererseits gehört dazu, jedenfalls bei den engeren Freunden, irgendwann eben auch der Punkt, an dem ich mehr oder weniger deutlich betone, dass ich das Trinken nicht im Griff habe wenn ich trinke. Und also deshlab nicht trinke. Darauf antwortet mein Gegenüber, irgendwo zwischen peinlich berührt und dem Bestreben, mir gut zuzureden oder mich vor einer gefühlten Demütigung zu bewahren: "Aber Du bist doch kein Alkoholiker!" Now we're talking. Ich also: "

Über Partys und Abenteuer

Wie vermutlich ungefähr alle Menschen, die sich in den "normalen" Sphären unserer westlichen Feierkultur bewegen, waren Partys für mich immer ein Dealbreaker zuungunsten der Nüchternheit. Wobei, vielleicht sprechen wir lieber von "ausgehen", denn eine große Partymaus bin ich eigentlich noch nie gewesen. Stattdessen bin ich schon immer gern auf Konzerte gegangen - mit Bier. Und ich liebe gute Bars. Ach, Bars... Aber zunächst einmal zurück zu den Partys, jenen Gelegenheiten, wo wir Freunde treffen und neue Bekanntschaften machen. Von denen manchmal ein bisschen Glamour ausgeht und von denen ich in der Vergangenheit eigentlich jedes einzelne Mal, zumindest klammheimlich irgendwo tief in mir drin, gehofft habe, es möge einer jemer legendären Abende werden, die für immer einen bleibenden Platz im Logbuch meines Lebens haben. Legendär war meist leider nur mein Kater. Es gibt eine Folge von "Friends", in der ein alter Freund von Chandler und Ross in die Stadt

7 mehr oder weniger elegante Möglichkeiten, "Nein, danke" zu sagen

Es kommt der Tag, wahrscheinlich eher früher als später, an dem Du in einer Situation bist, in der Du mit anderen zusammen bist, die etwas trinken. Alkohol ist komplett sozialisiert, viel besser als Cola oder Mineralwasser, und daher nennt man solche Situationen heute neudeutsch "social life". Wahrscheinlich werden Menschen Dir Alkohol anbieten. Oder Dich fragen, was Du trinkst, und spätestens beim zweiten "Wasser" die Augenbrauen hochziehen. Leider ist es mit einem schlichten "Nein, danke" sehr oft eben nicht getan, sondern es besteht ein gewisser, nun ja, Erklärungsbedarf. Das ist absurd, schließlich wird auch niemand, der eine Zigarette mit "Nein danke, ich rauche nicht" ablehnt, dazu genauer interviewt. Tatsächlich ist es genau dieser Moment, vor dem sehr viele Menschen, die problematisch trinken, so viel Angst haben, dass sie erst gar nicht versuchen, aufzuhören. Was also kannst Du tun oder sagen, um diese Klippe zu umschiffen? Ich habe in