Feminist Sober Killjoy?

Heute ist der 1. März 2018. Das bedeutet für mich inzwischen elf Monate Alkoholabstinenz, das Jahr schickt sich also an, bald voll zu sein (Wortwitz!).
In der Zwischenzeit habe ich mich lange nicht zu Wort gemeldet. Das hatte viele Gründe, etwa, dass ich in der Zwischenzeit meine Masterarbeit geschrieben und mein Zweitstudium abgeschlossen habe, fast einen Monat im Urlaub war (ja, Hawaii ist wirklich so schön wie im Fernsehen) und - bevor ich es vergesse - einen Marathon gelaufen bin. Der allerwichtigste Grund aber ist dieser: Das Nicht-Trinken spielt einfach nicht mehr so eine große Rolle.

Damit mich niemand falsch versteht, gewissermaßen spielt es natürlich eine riesige Rolle. Ich habe keine Ahnung, oh nein, ich korrigiere mich, ich habe eine sehr deutliche Ahnung, wie das Leben wäre, wenn ich noch trinken würde. Und ich bin kein bisschen traurig über die Tatsache, dass ich es nicht erlebe. Es macht NATÜRLICH einen Riesenunterschied!

Aber: Nicht-Trinken ist inzwischen das neue normal. Es juckt mich einfach nicht, ob das jemand komisch findet und ich habe den Eindruck, je egaler mir das ist, desto egaler ist es auch allen anderen. Das Umfeld hat sich einfach daran gewöhnt und ich habe meinen Text inzwischen schon so oft aufgesagt, dass die Info eigentlich überall angekommen ist, wo sie hinmusste. Meistens allerdings habe ich gar nicht das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen - also lasse ich es einfach. Wenn es doch mal vorkommt, dass jemand mein Jever Fun mit einem "Ach, das ist doch dann ohne Fun, haha?" kommentiert, dann zucke ich die Achseln oder sage, "Haha, ja genau."

Das tut sehr gut, dieses Gefühl, dass ich nicht einmal eine Rüstung brauche, weil ich auch so stark genug bin.
Ich habe außerdem festgestellt, dass mir auch andere Sachen viel unwichtiger geworden sind. Was andere von mir denken zum Beispiel. Oder wie viel Sport ich in der Woche gemacht habe. Wie viel ich wiege. Ausdrücklich sind mir all diese Sachen (leider) nicht total egal, weit gefehlt! Aber es wird besser.

Das liegt nicht ausschließlich an der Abstinenz, dessen bin ich mir bewusst. Aber mit dem Trinken aufzuhören, war trotzdem ein Startschuss. Für ein neues Lebensgefühl. Frau ohne Glas "unaltered". Und das ist gut so.
Aufgeräumt habe ich auch. Aber das ist eine andere Geschichte...

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Liste: 7 Neins und ein großes Ja

Nachdenken

100 Tage